Fiedele

"Narri – Narro"

Gründungsjahr 1972

„Für jedes Mädle en Genuß us em zahnlose Mul en Zungekuß“

Warum juckt der „Fidele“ an der Fasnet mit?
Diese Frage stellen sich die kleinen und die großen Narren, die unser Fasnachtsoriginal, den Fidele, zu Lebzeiten nicht gekannt haben. Fidel Maier bewirtschaftete hier in Mimmenhausen eine kleine Landwirtschaft. Außerdem hatte er eine Wagner-Werkstatt. Fidel war als Mensch mit bodenständigen Humor weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt, da viele Leute bei ihm einen Axenhalm, Besenstiele oder Bockleitern, aber auch Räder für Leiterwagen und Kutschen fertigen ließen.

Jedes Kinderherz gewann er, wenn es zum Räuber- und Gendarm spielen einen ausgesägten Holzsäbel oder ein Holz-Gwehrle gab. Mit Kunststückle wie „Küche-Messer schlucke“ oder einem Kopfstand auf dem Stuhl schaffte er es, kleine und große Leut zu faszinieren.

Das Haus Maier war ein gastfreundliches Heim, wo die Eingangstür im wahrsten Sinn des Wortes Tag und Nacht für jedermann offen stand. Nach dem Motto „Einen Moscht mond se einem gäbe“ gab es das traditionelle Getränk und meist gehörte ein Vesper auch dazu.

Der höchste Tag für den Fidele war der Schmotzige Dunschdig. Da hat er sich vom örtlichen Kunstmaler Robert Rauch das Gesicht zu einer Maske malen lassen. Danach zog er einen Weiberrock, einen Schurz und einen Hut an, nahm seine lange Zange und ging zum Narrenumzug mit anschliessendem Narrenbaumsetzen. Unverkennbares Markenzeichen war sein Spruch „Für jedes Mädle ein Genuß us em zahnlose Mul en Zungenkuss“. Die Mädle nahm er in seine große Zange und ließ sie erst wieder raus, nachdem sie ihm besagten Kuss gegeben hatten. Sein Fidele Lied, das heute noch von der Mimmenhauser Musikkapelle gespielt wird, hat er natürlich auch gesungen.

Häs

Fidel Maier hat dem Narrenverein Goldkäfer gestattet, nach seinem Tod eine Zangen-Fidelegruppe zu gründen. Deshalb hat Kunstmaler Robert Rauch vom Fidele seinem Gesicht einen Gipsabdruck angefertigt. Dieser war für den Owinger Maskenschnitzer Norbert Benz das Modell, nachdem er dann die Holzmasken schnitzte. Die Holzzangen fertigte Fidel Maier junior an. Durch die Fidelegruppe bleibt die Erinnerung an dieses „Mimmehuser Original“ auch heute noch lebendig.

Gruppenführer und Stellvertreter
Ruprecht Reiß (1972-1990)
Rolf Allgaier (1990-1994)
Uwe Köster (1994-2008)
Markus Michelberger und Bernhard Sigg (2008 – 2012)
Bernhard Sigg und Uwe Koester (seit 2012)